AK Solidarität Jetzt!   Fritz-Erler-Akademie   SPD-Ortsverein Tübingen

Tübinger Forum

Kommunitarismus auf dem Prüfstand
Sozialpolitik zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft

Ein Vortrag von

Dr. phil. habil. Walter Reese-Schäfer (Universität Halle)

am 25. Januar 1996 in der Universität Tübingen

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Vorwort des AK Solidarität Jetzt!

Der Arbeitskreis Solidarität Jetzt! wurde im Herbst 1992 von einer Handvoll Tübingern gegründet, die angesichts von Hoyerswerda und Rostock der Entwicklung der Bundesrepublik nicht weiter tatenlos zusehen wollten. Gemeinsam wollte man geeignete Wege finden, um dem gewaltbereiten Rechtsextremismus entgegenzuwirken, der noch immer mit einer passiv-gleichgültigen Öffentlichkeit und einer um Verständnis bemühten politischen Führung rechnen konnte. Diese Idee stieß auf Resonanz, und der "AK" wuchs schnell auf etwa 25 Aktive an, die sich wöchentlich im Tübinger SPD-Büro trafen. In den Diskussionen stellte sich bald die Erkenntnis ein, daß das Phänomen des erstarkten Rechtsextremismus nicht isoliert, sondern nur im Zusammenhang mit der problematischen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung verstanden und damit angegangen werden kann. Nach geteilter Auffassung war diesem Problemkomplex eine mangelnde Solidarität auf Bürger- wie auf Bundesebene gemeinsam, die einen erschreckenden Reformstau politisch möglich gemacht hatte. Solidarisches Handeln aber erfordert eine engagierte und problembewußte Öffentlichkeit, die Probleme erkennt und Handlungsmöglichkeiten diskutiert und dabei Reformen politisch erst möglich macht.

Die Idee des 'Tübinger Forums' wurde aus dem Wunsch geboren, zu solch einer Öffentlichkeit beizutragen. Die Idee konnte realisiert werden, weil sich in der Fritz-Erler-Akademie in Freudenstadt ein idealer Partner fand, der uns organisatorisch zur Seite stand und nicht zuletzt die notwendigen finanziellen Mittel bereitstellen konnte. Neben Streitgesprächen zwischen Politikern, Wissenschaftlern und Personen des öffentlichen Lebens, deren Positionen zur derzeitigen Reformdebatte so einer öffentlichen Kritik zugänglich wurden, fanden und finden im Rahmen des 'Tübinger Forums' Einzelvorträge statt, deren Ziel vor allem die Präsentation und Diskussion neuer Ideen und Impulse für die Reformdebatte ist. Von Anfang an galt hier unser besonderes Interesse der zeitgenössischen politischen Philosophie, die unter der Bezeichnung 'Kommunitarismus' vor allem in den USA für Aufsehen gesorgt hat. Nach Benjamin Barber hat Walter Reese-Schäfer im 'Tübinger Forum' den Kommunitarismus nach seinem Potential für eine solidarische Gesellschaftskonzeption befragt. Wir freuen uns, nun eine überarbeitete Fassung dieses Vortrages veröffentlichen zu können.

Ohne die finanzielle Unterstützung des SPD-Kreisverbandes wäre die Publikation dieses wie schon der anderen Vorträge und Streitgespräche nicht möglich gewesen.

Für den AK Solidarität Jetzt!
D. Bienen     U. Sack

 

Vorwort der Fritz-Erler-Akademie Freudenstadt

Als der Arbeitskreis Solidarität Jetzt! im Herbst 1993 nach einem organisationsstarken Partner suchte, um die Idee einer Veranstaltungsreihe im Wintersemester 1994/95 zu realisieren, hat die Fritz Erler Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Freudenstadt mit der Einrichtung des "Tübinger Forums" der Fritz Erler Akademie reagiert. Alle vier Veranstaltungen des Wintersemesters waren ein grandioser Erfolg; sie ließen die Zweifel zu Beginn der Vorbereitungsarbeiten vergessen und haben das Wagnis gelohnt. Die Veranstaltungsreihe hat wichtige Anstöße für die Frage "Ist die Republik reformfähig?" geliefert. Diese Anstöße verdienen eine weite Verbreitung und eine vertiefte Diskussion. Die Präsentation dieser Texte soll beides ermöglichen.

Alfred Braun
Direktor der Fritz-Erler-Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung

Hinweis im Jahre 2002: Die Fritz-Erler-Akademie in Freudenstadt besteht nicht mehr in diser Form.

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Letzte Änderung: 05.01.2002