AK Solidarität Jetzt!   Fritz-Erler-Akademie   SPD-Ortsverein Tübingen

Tübinger Forum

Ökologischer Umbau - Ökosteuer
Modischer Unsinn oder Überlebensnotwendigkeit?

Ein Streitgespräch am 3. Juli 1995
Dr. Wilfried Steuer
Vorsitzender des Vorstands der Energie-Versorgung Schwaben AG
       Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker
Präsident des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie

Moderiert von Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin
MdB, Stellv. Vorsitzende der SPD

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Vorwort des AK Solidarität Jetzt!

Der Arbeitskreis Solidarität Jetzt! wurde im Herbst 1992 von einer Handvoll Tübinger Studierender gegründet, die angesichts von Hoyerswerda und Rostock der Entwicklung der Bundesrepublik nicht weiter tatenlos zusehen wollten. Gemeinsam wollte man geeignete Wege finden, um dem gewaltbereiten Rechtsextremismus entgegenzuwirken, der noch immer mit einer passiv-gleichgültigen Öffentlichkeit und einer um Verständnis bemühten politischen Führung rechnen konnte. Diese Idee stieß auf Resonanz, und der "AK" wuchs schnell auf 25 Aktive an, die sich wöchentlich im Tübinger SPD-Büro trafen. In den Diskussionen stellte sich bald die Erkenntnis ein, daß das Phänomen des erstarkten Rechtsextremismus nicht isoliert, sondern nur im Zusammenhang mit der problematischen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung verstanden und damit angegangen werden kann. Nach geteilter Auffassung war diesem Problemkomplex eine mangelnde Solidarität auf Bürger- wie auf Bundesebene gemeinsam, die einen erschreckenden Reformstau politisch möglich gemacht hatte. Solidarisches Handeln aber erfordert eine engagierte und problembewußte Öffentlichkeit, die Probleme erkennt und Handlungsmöglichkeiten diskutiert und dabei Reformen politisch erst möglich macht.

Die Idee des "Tübinger Forums" wurde aus dem Wunsch geboren, zu einer solchen Öffentlichkeit beizutragen. Die Idee konnte realisiert werden, weil sich mit der Fritz-Erler-Akademie in Freudenstadt ein idealer Partner fand, der uns organisatorisch zur Seite stand und nicht zuletzt die notwendigen finanziellen Mittel bereitstellen konnte. Einige Veranstaltungen des Tübinger Forums waren Einzelvorträge sowohl von Politikern (Manfred Stolpe und Regine Hildebrand) als auch von Wissenschaftlern (Benjamin Barber und Walter Reese-Schäfer). Insbesondere schienen uns aber Streitgespräche geeignet, zur öffentlichen Diskussion beizutragen. Nach Debatten zwischen Rudolf Hickel und Joachim Starbatty zur Wirtschaftspolitik, zwischen Herta Däubler-Gmelin und Hans-Ludwig Zachert zur Rechts- und Justizpolitik, sowie zwischen Helmut Markwort und Hans Hege zur Medienpolitik fand am 3. Juli 1995 die Veranstaltung zur ökologischen Steuerreform statt, bei der sich Wilfried Steuer, Vorsitzender des Vorstands der Energie-Versorgung Schwaben AG, und Ernst Ulrich von Weizsäcker, Leiter des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie, gegenübersaßen. Vor etwa 800 Zuhörenden moderierte Herta Däubler-Gmelin die Diskussion zwischen Herrn Steuer und Herrn von Weizsäcker, die nachfolgend dokumentiert ist.

Ohne die finanzielle Unterstützung des SPD Kreisverbandes Tübingens wäre die Publikation dieses wie schon der anderen Streitgespräche nicht möglich gewesen.

Für den Arbeitskreis Solidarität Jetzt!

Derk Bienen       Wolfgang Wagner

 

Vorwort der Fritz-Erler-Akademie Freudenstadt

Als der Arbeitskreis Solidarität Jetzt! im Herbst 1993 nach einem organisationsstarken Partner suchte, um die Idee einer Veranstaltungsreihe im Wintersemester 1994/95 zu realisieren, hat die Fritz-Erler-Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Freudenstadt mit der Einrichtung des "Tübinger Forums" der Fritz Erler Akademie reagiert. Schon die vier Veranstaltungen dieses ersten Semesters waren ein grandioser Erfolg; sie ließen die Zweifel zu Beginn der Vorbereitungsarbeiten vergessen und haben das Wagnis gelohnt.

Im Sommersemester '95 wurde die Veranstaltungsreihe ebenso erfolgreich fortgesetzt; sie hat weitere wichtige Anstöße für die Frage "Ist die Republik reformfähig?" geliefert. Solche Anstöße verdienen eine weite Verbreitung und eine vertiefte Diskussion. Die Präsentation dieser Texte soll beides ermöglichen.

Alfred Braun
Direktor der Fritz-Erler-Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung

Anmerkung 2002: Die ehemalige Fritz-Erler-Akademie in Freudenstadt besteht nicht mehr in dieser Form.

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Letzte Änderung: 05.01.2002